Wer nicht zu sehr von der neuen Welt ist oder nicht ganz im unzerreisslichen Netze der ernsthaftesten Geschäfte verwickelt lieget, wird es wohl nicht für unmöglich halten, daß auch bei der einsamsten Nachforschung alter Begebenheiten eine Art von Belustigung zu finden sei. Wir alle sind wißbegierig, und wer höret nicht gerne von einem Lande etwas erzählen, worin er geboren ist und welches unsere Voreltern das Vaterland nannten.
Welche Namen mögen doch wohl diejenigen geführt haben, die vor Jahrtausenden unsere Äcker pflügten? Von wem und wie ist der Anbau unserer Städte und Dörfer geschehen? Wer hat die Moräste erhöhet? Die Berge erniedrigt, die Wälder ausgehauen und die Wildungen urbar gemacht? Haben sie Gesetze gehabt und welche? Wo war die Malstatt, wo waren die Gesetzesversammlungen und wie waren die Regenten gesinnt? Wie die Geistlichen? Welche Macht hatten beide?

Haben sie auch etwas von der Helden Kunst gewußt, sich einander tapfer-mutig auszurotten? Mit welchen Feinden haben sie dann gekämpfet? Welche Weisheit oder Torheit haben sie getrieben? Mir deucht, daß diese und dergleichen Fragen einem jeden auf der Zunge schweben müssen, der den Fuß auf unsere Felder setzet, der die Rathäuser besuchet oder etwas Weihrauch in unsere Tempel ausstreuet. Sehr angenehm muß es ihm meines Erachtens sein, wenn er hierauf Antwort erhalten kann.

Der Syndikus C.V. Weisse am 15 Oktober 1765 im Duisburger Intelligenz-Blatt genannt "Wöchentliche Duisburgische auf das Interesse der Commerzien der Clevischen, Geldrischen Meurs und Märckischen auch umliegenden Landes Orten eingerichtete Adresse und Intelligenz-Zettel"